Rosé

Zarte Noten aus roten Trauben

Während billige Roséweine aus Quellen außerhalb der EU aus einem Gemisch von rotem und weißem Wein bestehen dürfen, gibt es innerhalb der EU strenge Richtlinien des Weinrechts und weiß der Kenner: So lassen sich rote Rebsorten auf leichte Weise genießen. Da die rote Farbe der Trauben meist lediglich in der Schale der Beeren enthalten ist, kann man rote Trauben zu weißem oder hellrotem Wein keltern. Auf Italienisch nennt man Roséwein Rosato und im Spanischen Rosado.
Roséweine erhalten ihren Ton durch das Gären der Schalen in der Maische bis zum Erreichen des gewünschten Farbtons. Weißer Wein aus roten Trauben heißt Blanc de Noirs oder weißgekeltert. Ist der Roséwein aus einer Rebsorte gekeltert, wird er in Deutschland Weißherbst genannt. Weitere Bezeichnungen sind Gleichgepresster (Österreich) und Vin gris (Frankreich).
Der Anteil der Roséweine und seine Beliebtheit ist vor allem in den Sommermonaten in den letzten Jahren in Deutschland gestiegen und lag 2019 zuletzt bei knapp 12%.

Herstellungsmethoden

Innerhalb der EU gelten für Roséweine strenge Herstellungskriterien, so dürfen beispielsweise nicht alle Traubensorten verwendet und nicht einfach roter und weißer Wein gemischt werden.

Es gibt mehrere Methoden, Roséwein zu erzeugen:

  • am Stück gekelterte und abgepresste rote Trauben werden ohne Schalen vergoren
  • die Schalen werden nach einigen Tagen aus der Maische entnommen
  • bei der als Saignée-Methode bezeichneten Kelterung wird aus einem bestehenden Rotweinmost ein Teil abgezogen und zu Rosé verarbeitet
  • Aufhellung von rotem Wein durch Schönen und Filterung
  • Mischen von Rot- und Weißwein (in der EU nur zur Herstellung von Schaumwein zulässig)

Bekannte Rosé-Rebsorten

Wird auch meist Rotwein aus den Trauben gekeltert, stellen einige Weingüter explizit ihre bekannten Sorten zur Herstellung von Roséwein bereit. So wird beispielsweise der vermutlich bekannteste französische Rosé Tavel von der Rhône hauptsächlich aus Grenache und Cinsaut gekeltert.
Einer der ältesten und bekanntesten italienischen Roséweine ist der Five Roses aus Apulien, auch wenn sich der aktuelle Geschmack eher in Richtung fruchtige Leichtigkeit entwickelt und beispielsweise der Château Sainte Roseline aus der Provence eher dem Trend entspricht.
Die höchsten Preise erzielen Rosés in der Regel als Schaumwein, z.B. der nach dem gleichnamigen Mönch und Kellermeister benannten Dom Pérignon Rosé des renommierten Champagnerhauses Moët et Chandon als oder des fast ebenso bekannten Erzeugers Bollinger aus Ay in der Champagne. Die besten Rosé-Schaumweine kommen häufig als Rosé brut in den Handel.

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